Samstag, 31. August 2013

Wahl-O-Mat: Die Grosse Verunsicherung

Letztes Update am 05.09.2013 - 07:43 h
Ich habe den Wahl-O-Mat von mehreren Freunden testen lassen.
Das Ergebnis war teilweise erschreckend.
Nicht, weil da so oft die NPD an der Spitze stand, sondern weil die meisten dieser Testkandidaten überzeugte Anhänger der Grünen oder der Piraten sind, und diese Freunde nun verunsichert waren, wen sie denn nun wählen sollten.

Da ergab sich doch recht oft eine Rangfolge in der Übereinstimmung mit des Aussagen der Parteien, die in etwa so aussah:

NPD . . . . . . . 82,1 %
DIE LINKE . .. . 62,3 %
PIRATEN . . . . 59,4 %
SPD . . . . . . . 51,9 %
REP . . . . . . . 50,9 %
GRÜNE . . . . . 50,9 %
CDU / CSU . . .39,6 %
FDP . . . . . . . 36,8 %

Selbst die Bundeszentrale für politische Bildung beäugt die NPD-Aussagen im Blick auf den Wahl-O-Mat kritisch:
Die NPD im Wahl-O-Mat

Auch dieser Beitrag auf Neon.de (Stern) dürfte zum Nachdenken anregen:
Wahl-o-mat: NPD oder Piraten? Oder doch die Linke?

Die Internetseite der Wirtschafts Woche äußert sich auch nicht gerade positiv:
Wahl-O-Mat schickt Wähler in die Wüste

Auch die TAZ läßt es sich nicht nehmen, auf das Thema Wahl-O-Mat und "rechte Parteien" zu reagieren:
Der National-O-Mat soll deutsch gesinnten Wählern helfen,
die rechte Entscheidung zu treffen.
Es gibt einfach zu viel Auswahl für sie:
Auch Rassisten brauchen Beratung



Den "Wahl-O-Mat" halte ich für verquirlte Volksverdummung!


Andere drücken sich in Sachen Wahl-O-Mat noch ein wenig deutlicher aus:
Sie bezeichnen das Ding schlichtweg als "Volksverarsche".
Warum?

Nun, schaut einmal in der Wikipedia nach.
Aber nicht nur auf der Hauptseite zum Wahl-O-Mat, sondern auch auf der Diskussionsseite!

Der Wahlomat richtet sich nicht nach Leistungen und nach Tatsachen,
sondern vielmehr nach bloßen Versprechen.


Auch auf der Hauptseite der Wikipedia zum Thema Wahl-O-Mat findet sich der Untereintrag

Kontroversen (Wikipedia-Diskussion zum Thema Wahl-O-Mat)

Meine Meinung:
Der Wahl-O-Mat ist geeignet, das politische Denken anzuregen,
wenn dieser Mensch denn ein wenig sattelfest ist und die Dinge hinterfragt.
Die Nutzung dieses Programmes kann aber auch den etwas naiven Bürger
dazu verleiten, eine Partei zu wählen, die ihn mit ihren Wahlversprechungen einwickelt, aber mit ihren Taten letztendlich im Stich lassen wird.

Was nützt mir das Versprechen einer Partei?
Ich setze eher deren Taten dagegen!

Siehe auch im Blog von Steffen Zörnig: Die Volksverdummung Wahl-O-Mat

Zur Entspannung möchte ich hier noch einen Link zu Georg Schramm's Kabarett-Vortrag
"Systematische Volksverdummung" zum Nachdenken präsentieren.

4 Kommentare:

  1. Egal, ob es sich bei den Aussagen um Wahlversprechen oder um Tatsachen handelt, es ändert nichts daran, dass Sie und Ihre sogenannten Testkandidaten sich wohl mit rechtem Gedankengut ganz gut anfreunden können. Pfui!

    AntwortenLöschen
  2. Nö, lieber "anonymer" Schreiber,
    die Wikipedianer haben längst erkannt, was Du als Pirat gründlich übersehen hast:

    Die NPD hat ihre Aussagen für den Wahl-O-Mat nur so gut aufbereitet, daß auch dieses Programm auf sie hereinfällt.

    Anstatt hier mit Anschuldigungen zu kommen solltest Du doch lieber meinen Beitrag von 10:17 Uhr auf der von dir moderierten Seite freischalten, damit eine vernünftige Diskussion über den miesen Wahl-O-Mat entstehen kann.

    Hier ist noch ein kleiner Brocken aus der Wikipedia, an dem Du ein wenig knabbern kannst:

    "Als Grund wurde angegeben, dass sich mittels der Fragen nicht die Grundhaltung einer Partei erkennen lasse, und dabei insbesondere Bezug auf die rechtsextreme NPD genommen. Das Kuratorium vertrat mehrheitlich die Ansicht, „dass junge Wähler eher verschreckt als aufgeklärt werden“, wenn ihnen vom Wahl-O-Mat die NPD als Partei empfohlen worden wäre.[12]"

    Nun?
    Hast Du die Fundstelle in der Wikipedia gefunden?
    Und auch verstanden und in den richtigen Zusammenhang gestellt?

    AntwortenLöschen
  3. Die Wikipedianer haben nichts erkannt, sondern die Landeszentrale für Politische Bildung. Und diese wiederrum hat sich gegen eine Neuauflage des Wahl-O-Mat zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011 entschieden.

    Es steht übrigens in diesem Wikipedia-Artikel nichts darüber, dass die NPD ihre Antworten für den Wahl-O-Mat manipuliert hätte. Das ist reine Interpretation Ihrerseits. Es stand einzig und allein die Befürchtung im Raum, junge Menschen könnten nicht damit umgehen, wenn ihnen unerwarteterweise eine rechtsextreme Partei empfohlen worden wäre.

    Außerdem war der Kuratoriumsvorsitzende und CDU-Landtagsabgeordnete Marco Tullner selbst nicht begeistert davon, dass sich das Kuratorium gegen eine Neuauflage ausgesprochen hat: "Wir müssen nicht aus Angst vor einem fiktiven Gegner gar nichts machen. [...] Für eine selbstbewusste Demokratie ist das aus meiner Sicht nicht so charmant."

    Zudem hoffe ich stark, dass niemand so naiv ist und das Ergebnis des Programms ungefiltert und ohne darüber nachzudenken als Wahlempfehlung anerkennt. Dem Wahl-O-Mat geht es nicht darum, dem Benutzer vorzuschreiben was er zu wählen hat. Er dient der Information, soll Interesse an den Parteien und vor allem an deren Programmen wecken. Die Leute sollen dazu angeregt werden, sich selbst zu informieren.

    Zuletzt würde mich noch interessieren, was dies alles mit dem aktuellen BTW13-Wahl-O-Mat, dessen Thesen bzw. dessen Antworten zu tun hat. Wäre nett, wenn Sie hierzu Quellen aufführen könnten, die Ihre Behauptungen untermauern. Denn alles bisher Geschriebene bezog sich nur auf den LTW11-Wahl-O-Mat für Sachsen-Anhalt.

    MfG

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nun, lieber anonymer Gast,

      Sie haben offensichtlich den Kernpunkt meiner Aussage nicht verstanden:
      Wie auch immer der jeweilige wahl-O-mat gestaltet ist, wenn die Grundlage seiner Ergebnisse zum groeßten Teil auf Versprechungen der jeweiligen Parteien beruht und nicht auf Taten aus der Vergangenheit, dann ist dieser wahl-O-mat ein Schmarrn und nicht einmal als Spielzeug tauglich!

      Löschen

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Deine Meinung ist mir wichtig,
auch dann noch, wenn ich deinen Kommentar aus rechtlichen Erwägungen oder aus Gründen der Ausdrucksweise einmal nicht freischalten mag.

Eine Bitte habe ich allerdings, falls Du anonym posten möchtest:
Bitte gebe wenigstens einen Nick (Spitznamen) und den Ort an, von dem aus Du schreibst!

Rentner Anton (aka Netzgärtner)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------